Hallo Mitübersetzer,
ich habe immer noch die harte Nuss von „committed memory“
einschließlich „overcommit“ zu knacken (für proc(5)). Vor längerer Zeit hatten wir das schon mal andiskutiert [1], aber „Speicher überziehen“ finde ich nicht optimal, da der Zusammenhang commit ←→ overcommit verloren geht (letzteres im Englischen auch ein Kunstwort).
Ich habe mal versucht zu verstehen, was „commit“ eigentlich in diesem Zusammenhang wirklich meint. Es bedeutet eine Zweckbindung oder
Reservierung. Reservierung wird aber meistens im Zusammenhang mit „allocate“ verwandt, wenn ein Prozess tatsächlich sagt, dass er den Speicher haben möchte (und die Antwort wäre dann, so verstehe ich es,
das „commitment“ des Speicherverwaltung, diesen Speicher dafür bereitzustellen.)
Daher finde ich den Begriff „Zeckbindung“ für „commit“ in diesem Zusammenhang recht treffend.
Das Kunstwort „overcommit“ wäre dann „Überzweckbindung“. Ich denke, das deutsche Kunstwort greift es auch auf. Und in proc(5) steht es
meist auch in der Nähe von Variablen.
Es besagt, dass der Kernel mehr Speicherzusagen macht, als er halten
kann, in der Annahme, dass Prozesse letztendlich nicht so viel
benutzen, wie sie angefragt hatten. Wenn natürlich alle Prozesse Ihre Reservierung auch realisieren, dann muss der Kernel einige davon
beenden.
Weitere Meinungen zur Wortwahl?
Vielen Dank & Grüße
Helge
[1] https://lists.debian.org/debian-l10n-german/2019/01/msg00023.html
wie wäre es mit Buchung und Überbuchung?
Diese Übersetzung verwendet bspw. VMware (allerdings hinsichtlich des Plattenplatzes).
Die Analogie zur Praxis von Fluglinien, mehr Tickets zu verkaufen als ein Flugzeug Kapazität hat, liegt ja auch auf der Hand.
Am 15.02.22 um 19:25 schrieb Helge Kreutzmann:
ich habe immer noch die harte Nuss von „committed memory“ einschließlich „overcommit“ zu knacken (für proc(5)). Vor längerer Zeit hatten wir das schon mal andiskutiert [1], aber „Speicher überziehen“ finde ich nicht optimal, da der Zusammenhang commit ←→ overcommit verloren geht (letzteres im Englischen auch ein Kunstwort).
Ich habe mal versucht zu verstehen, was „commit“ eigentlich in diesem Zusammenhang wirklich meint. Es bedeutet eine Zweckbindung oder Reservierung. Reservierung wird aber meistens im Zusammenhang mit „allocate“ verwandt, wenn ein Prozess tatsächlich sagt, dass er den Speicher haben möchte (und die Antwort wäre dann, so verstehe ich es,
das „commitment“ des Speicherverwaltung, diesen Speicher dafür bereitzustellen.)
Daher finde ich den Begriff „Zweckbindung“ für „commit“ in diesem Zusammenhang recht treffend.
Das Kunstwort „overcommit“ wäre dann „Überzweckbindung“. Ich denke,
das deutsche Kunstwort greift es auch auf. Und in proc(5) steht es
meist auch in der Nähe von Variablen.
Es besagt, dass der Kernel mehr Speicherzusagen macht, als er halten
kann, in der Annahme, dass Prozesse letztendlich nicht so viel
benutzen, wie sie angefragt hatten. Wenn natürlich alle Prozesse Ihre Reservierung auch realisieren, dann muss der Kernel einige davon
beenden.
Weitere Meinungen zur Wortwahl?
Vielen Dank & Grüße
Helge
[1] https://lists.debian.org/debian-l10n-german/2019/01/msg00023.html
On Thu, Feb 17, 2022 at 06:41:18PM +0100, Christopher Huhn wrote:
wie wäre es mit Buchung und Überbuchung?
Diese Übersetzung verwendet bspw. VMware (allerdings hinsichtlich des Plattenplatzes).
Die Analogie zur Praxis von Fluglinien, mehr Tickets zu verkaufen als ein Flugzeug Kapazität hat, liegt ja auch auf der Hand.
MMh, klingt durchaus attraktiv, ich weiß nur nicht, ob das nicht zu
weit weg vom „commit“ ist.
Sysop: | Keyop |
---|---|
Location: | Huddersfield, West Yorkshire, UK |
Users: | 374 |
Nodes: | 16 (3 / 13) |
Uptime: | 09:24:21 |
Calls: | 7,976 |
Calls today: | 5 |
Files: | 13,019 |
Messages: | 5,819,917 |
Posted today: | 1 |